Hoffnung und Zuversicht

„Hoffnung ist die umfassende emotionale und unter Umständen handlungsleitende Ausrichtung des Menschen auf die Zukunft.

Hoffnung ist die zuversichtliche innere Ausrichtung, gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung.“ (Wikipedia)

Im Yoga verbinde ich Hoffnung und Zuversicht zum einen mit der positiven inneren Einstellung, mit dem Fließen der Lebensenergie (Prana) und mit herzöffnenden Haltungen, die unser Herzchakra aktivieren und stärken.

Anahata Chakra (Sanskrit: „nicht verletzt“ oder „innen“) – das Herzchakra – ist das vierte von sieben Energiezentren, die in unserem Körper liegen. Das Herzchakra strahlt von der Mitte des Brustkorbes aus. Aufrichtige Liebe und tiefes Mitgefühl, Harmonie, vorbehaltlose Toleranz und uneingeschränkte Offenheit. Die zugehörigen Basisqualitäten sind Güte, Empathie, Vergebung, Mitgefühl und Menschlichkeit.

Unser Atem wirkt besonders intensiv auf unser Herzchakra. Versuche in einer Meditation Deine Achtsamkeit auf Deinen Herzraum zu lenken. Vielleicht hilft Dir die Lichtmeditation / Energiemeditation, in der Du Dir beim Einatmen vorstellst, Licht und Energie in den Herzraum zu atmen und im Ausatmen alles loslässt. Oder du atmest aus und stellst Dir vor, die Energie zu verdichten, zu bündeln und im Herzraum zu verankern.

Auf körperlicher Ebene sind folgende Rückbeugen (Yogahaltung = Asana) für die Öffnung des Herzraumes förderlich:

Von links nach rechts & von oben nach unten:
Heldenhaltung, Halbmond, Halbmond Variation, Kamel, Schulterbrücke, Kobra, Fisch
Als Ausgleichshaltung: Ganze Vorbeuge und die Haltung des Kindes

Die Haltung des Fisches (matsyasana)

Die Schulterbrücke (dvi pada pitham)

Die Haltung der Kobra (bhujangasana) bzw. die Haltung der Sphinx (ardha bhujangasana)

Der Halbmond (anjaneyasana)

Die Kamelhaltung (ustrasana)

Die Heldenhaltung (virabhadrasana) – Variation mit geöffneten, gestreckten Armen, Schultern in Außenrotation

Achte bitte beim Üben darauf, jede Rückbeuge mit einer Vorbeuge auszugleichen (bspw. mit der Haltung des Kindes (balasana) oder der Vorbeuge über beide Beine (uttanasana)

Wenn Du Unterstützung in Deiner Asanapraxis und Meditationspraxis möchtest, freue ich mich über Deinen Anruf oder Deine E-Mail.

Alles Liebe von Ariane

Ich habe mich neben „Yoga & Hoffnung“ intensiv mit dem Thema „Hoffnung“ auseinandergesetzt, viele Gespräche mit lieben Freunden geführt, viel recherchiert, viel gelesen. Das Thema in seiner philosophischen Breite hat mich zum Nachdenken gebracht.

Ich freue mich auf Eure Gedanken zum Thema:

Zitate zum Thema Hoffnung:

Buddha (500 v. Chr.)
Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.

Vaclav Havel (1936-2011)
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Charles Richard Snyder (1944-2006)
Hoffnung ist der Prozess des Nachdenkens über eigene Ziele: Entschlossenheit, sich auf das Ziel zuzubewegen und die Erwartung, dass man Wege finde, das Ziel zu erreichen.

Friedrich Nietzsche (1844-1900)
Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens.

Synonyme zu Hoffnung:
Möglichkeit, Chance, Vertrauen, Streben, Vermutung, Aussicht, Optimismus, Zutrauen, Lichtblick, Ermunterung, Lebensbejahung, Zukunftsaussicht.

Redewendungen:

  • Es besteht die Hoffnung, dass…
  • Die Hoffnung stirbt zuletzt.
  • Guter Hoffnung sein.
  • Die Hoffnung aufgeben…
  • Gegenteil: Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Resignation, Depression, Angst.

Input aus meinen Gesprächen mit Freunden:

  • Ohne die Hoffnung gäbe es keine Verzweiflung.
  • Die Hoffnung macht uns passiv. Ich empfinde Zuversicht als positiveres Wort
  • Hoffnung sehe ich als Gegenteil von Selbstwirksamkeit: Man gibt die Verantwortung ab und „hofft“, dass irgendjemand die Situation ändert oder irgendetwas passiert, das die Situation verändert.

Die Büchse der Pandora und die Interpretation von Nietzsche:

Auf Weisung von Zeus wurde Pandora aus Lehm geschaffen. Zeus wies Pandora an, den Menschen die Büchse zu schenken mit dem Hinweis, diese auf keinen Fall zu öffnen.

Pandora öffnete die Büchse und es entwichen alle Laster und Untugenden. Als einzig positives enthielt die Büchse die Hoffnung. Bevor diese auch entweichen konnte, wurde die Büchse wieder geschlossen. In unterschiedlichen Interpretationen des Textes gibt es den Hinweis, dass die Büchse ein zweites Mal geöffnet wurde, dabei könnte es sich um Erklärungen handeln, warum die Menschen die Hoffnung kennen.

Nietzsche sagt: „Die Hoffnung ist in Wahrheit das größte Übel… Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: Sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.“ (Nietzsche: Menschliches,  Allzumenschliches, 1878.)

Heute wird die Redewendung „Die Büchse der Pandora öffnen“ als der Inbegriff für das Stiften von Unheil, das sich nicht wieder gut machen lässt, verwendet.