Herbst – Zeit der Transformation

Der Sommer war wundervoll – Sonne satt, ruhige und entspannte Sommerferien ohne Termine, zufriedene Kinder.

Der erste Hundespaziergang mit Daunenjacke lässt erahnen, dass der Herbst naht. Die Kinder bereiten sich auf den Schulanfang vor, die Felder sind fast alle abgeerntet, die Tage werden bereits jetzt schon merklich kürzer.

Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Reiz und ihre eigenen Herausforderungen – der Ayurveda versteht unter Ritucharya [ritu: Jahreszeit / Ritual und charya: Wandel / Durchstreifen] ein auf die jeweilige Jahreszeit angepasstes Verhalten.

Gilt der Sommer als Pitta Zeit, kann im Herbst Vata und Kapha Einfluss wahrgenommen werden. Um die Energien in Harmonie zu halten kann eine erdenden Yogapraxis Stärke und Balance schaffen.

5 Runden Sonnengruß langsam im Atemrhythmus ausgeführt – die Haltung des Berges, die Haltung des Baumes und die Haltung des Kriegers jeweils 5 Atemzüge gehalten, abgerundet mit der Haltung des Kindes sind ca. 25 Minuten, die in Regelmäßigkeit geübt Dir Kraft, Erdung und Energie schenken. [Tadasana – 5 Surya Namaskar – Tadasana – Vrksasana (beide Seiten) – Tadasana – Virabhadrasana 1 (beide Seiten) – Tadasana – Balasana – Savasana].

Die Natur bereitet sich auf den Winter vor, Erntedank steht vor der Tür, die Fülle des Sommers wird in allen Traditionen gefeiert und wertgeschätzt. So können wir auch mit Liebe und Dankbarkeit auf den Sommer blicken und den Herbst nutzen, achtsam Kraft zu sammeln und uns zu erden.

Als Reiterin und Hundebesitzerin weiß ich „Es gibt kein schlechtes Wetter – nur falsche Kleidung.“ – ja … es ist kalt, nass, neblig und regnerisch aber wir haben die Verantwortung für unsere Tiere übernommen und unsere Tiere müssen raus. Auch denjenigen, die keinen Vierbeiner vor die Türe begleiten dürfen, empfehle ich eine regelmäßige Bewegungseinheit an der Luft. Lass Dich überraschen, wir wundervoll erdend und stimmungsaufhellend ein flotter Spaziergang sein kann.

Empfohlene Lebensmittel für die Vata Zeit sind Kürbis, Karotte, Fenchel, Aubergine, Avocado, Zucchini, Rote Bete, Sellerie, Kürbiskerne, Mandeln, Sesamöl, Reis, Dinkel, Hafer. Schonend gegart und warm verzehrt.

Drachensteigen lassen, warmer Apfelkuchen mit Sahne, Zwetgendaatschi mit Vanille-Butter-Streusel, Familienabende mit Kerzenlicht, Kürbis-Kartoffelsuppe, Karottensuppe mit Ingwer, ein entspannendes Vollbad und ein Herbstspaziergang im Sonnenschein – als Inspiration für einen wunderbaren, erfüllten Herbst Genuss.

Ich freue mich auf Deine Nachricht – lass uns gemeinsam Deine Yogapraxis im Herbst lebendig gestalten.

Ariane

Meditation für Ungeduldige

Meditation verändert deine Gehirnaktivität messbar, Deine Stressresistenz verbessert sich und Angst und Depression können reduziert werden. Du wirst klar, fokussiert, selbstbestimmt, ruhig, frei, stabil.

Ruhig und kraftvoll – entspannt und selbstbewusst.

Nun die schlechte Nachricht: es gibt keine Abkürzung zur Erleuchtung. Genau wie Deine physische Kraft kontinuierlich aufgebaut wird, deine Ausdauer nur durch kontinuierliches Training steigt, so musst Du auch die Fähigkeit zu Meditieren erlernen, üben, manifestieren und in Dein tägliches Leben integrieren.

Ich werde Dir verschiedene Kurzmeditationen vorstellen, mit denen du langsam und stetig Deine Meditationspraxis verfeinern und festigen kannst. Wie bei jeder Veränderung in deinem Leben kommt es auch beim Meditieren auf die Intention und die Wiederholung an. Verhaltensänderungen werden nur wirksam, wenn wir sie wirklich wollen und wenn wir sie regelmäßig üben.

1: Den Atem beobachten (3-5 Minuten)

  • Setz Dich aufrecht hin, beide Fußsohlen sind fest geerdet, der Rücken gerade, frei und stabil
  • Schließe Deine Augen
  • Richte Deine Aufmerksamkeit auf Deinen Atem und suche Dir eine Stelle in Deinem Körper, an der Du den Atem gut spüren kannst. Deine Nase, dein Brustraum, dein Bauchraum
  • Nimm Deinen nächsten Atemzug ganz bewusst in voller Länge
  • Atme ein – atmen aus – atme ein – atme aus – atme ein – atme aus – atme ein
  • Mit dem letzten Einatmen öffnest du die Augen und verabschiedest Dich mit dem Ausatem von Deiner ersten Meditation

2: Die Gedanken und Gefühle beobachten und ziehen lassen (5-8 Minuten)

  • Verfahre wie in Punkt 1: „Den Atem beobachten“
  • Während du durch die Nase ein- uns ausatmest beobachtest Du Deinen Geist – er wird dir Gedanken, Ablenkungen, physische Störungen (… es juckt an der Nase…) schicken
  • Nimm jede Geistesregung (Gedanken, Gefühle, körperliche Empfindungen) an, beobachte ruhig, was sie mit dir macht und verabschiede sie auf später
  • Sag Deinem unruhigen Geist beim Einatmen: „Ich atme ein“ und beim Ausatmen „Ich atme aus“
  • Jede Ablenkung deines Geistes nimmst du wohlwollend an und lässt sie ziehen. „Ich werde mich später darum kümmern – jetzt atme ich.“
  • Wenn notwendig wiederhole für Deinen unruhigen Geist beim Einatmen: „Ich atme ein“ und beim Ausatmen „Ich atme aus“
  • Mit dem letzten Einatmen öffnest du die Augen und verabschiedest Dich mit dem Ausatem von Deiner Meditation der zweiten Stufe „Die Gedanken und Gefühle beobachten und ziehen lassen“

3: Mitgefühl entwickeln – die Metta Meditation (6-10 Minuten)

  • Verfahre weiterhin wie in Punkt 1: „Den Atem beobachten“
  • Beobachte weiter achtsam Deinen Atem und lass Gedanken und Gefühle ziehen wie in Punkt 2: „Die Gedanken und Gefühle beobachten und ziehen lassen“
  • Denke nun konkret an Dinge, die dir im Augenblick Schwierigkeiten bereiten. Worüber hast du dich geärgert? Was stört Dich aktuell in Deinem Leben? Was raubt Dir Energie?“
  • Nimm diese Gefühle, die sich zeigen, liebevoll an, ohne zu bewerten. Sie sind da. Die Empfindungen sind jetzt Teil von Dir.
  • Nun formuliere Gedanken, die Dir alles erdenklich Gute wünschen. Gedanken und Sätze, die dich aufbauen und erden. („Mögen sich Lösungen auftun.“ – Möge ich alles erhalten, was ich jetzt brauchen.“ – „Möge ich glücklich sein.“ – „Möge ich Geduld entwickeln.“ – „Möge ich Freude und Glück erfahren.“ – „Möge ich zufrieden sein.“ – „Möge ich in Frieden sein.“ – „Möge ich mich annehmen, so wie ich bin.“) Formuliere Deine eigenen Wünsche mit all der Freundlichkeit, Herzensgüte und Wärme an Dich gerichtet.
  • Sitze in Stille im Kontakt mit Deinem Atem. Verankere das warmherzige Gefühl in Deinem Herzraum. Atme noch einmal bewusst ein und aus und verabschiede Dich liebevoll von Deiner Meditation

Meditation für Ungeduldige – als Titel meines Blogposts – und du denkst jetzt … da war nichts für mich dabei? Überlege Dir einmal genau: „Was will ich wirklich?“ – „Was ist meine Intention?“ – „Wie kann ich Ruhe und Achtsamkeit in mein Leben bringen?“.

Meditation kannst du als Training im Alltag verstehen:

Du stehst an der Supermarktkasse und der Kunde vor Dir hat vergessen die Bananen abzuwiegen? Stehe aufrecht auf beiden Fußsohlen, richte Deine Wirbelsäule auf, rolle die Schultern nach hinten, hebe dein Brustbein, atme tief ein und aus und sage Dir „Es ist so – und so wie es ist, ist es gut.“

Du stehst mit Deinem Auto an der Ampel in einer langen Schlange und die Ampelphase war so kurz, dass nur zwei Autos über die Kreuzung gefahren sind? Setz Dich aufrecht in Deinen Sitz und atme bewusst ein und aus und aus und sage Dir „Es ist so – und so wie es ist, ist es gut.“

Du bereitest Dich für das Schlafengehen vor und liegst im Bett. Nimm bewusst Deinen Atem war. Du atmest ein und aus und findest 3 Dinge, für die du dankbar bist, und sage Dir „Es ist so – und so wie es ist, ist es gut.“

Meditation muss man üben – genau wie Ausdauertraining und Krafttraining.

Wenn Du persönliche Unterstützung möchtest und die Meditation, angepasst auf Deine persönliche Konstitution kennen lernen möchtest, freue ich mich über Deine Nachricht.

Deine Ariane